Seinen dritten Weltcup-Sieg im Slalom feierte am Dienstagabend Skilöwe Linus Straßer. Beim Nightrace 2022 auf der Planai in Schladming hatte sich der Münchner mit Platz fünf im ersten Durchgang in Position gebracht, um dann im Finale aufzudrehen und mit einem fulminanten zweiten Lauf auf Rang eins zu fahren.
Für Straßer ist es der dritte Weltcupsieg nach dem City-Event in Stockholm und dem Slalom in Zagreb. Der 29-jährige Slalomspezialist gewann damit den letzten Test vor den Olympischen Winterspielen. Schon im ersten Durchgang hatte sich der Skilöwe stark präsentiert, war mit Rang fünf aber nicht zufrieden. „Da wäre sicher noch ein bisschen mehr gegangen, vor allem im Steilen war es nicht ganz flüssig“, kommentierte er seine Fahrt.
Im zweiten Lauf fuhr Straßer dann mit der nötigen Mischung aus Sicherheit und Aggressivität. Er brachte den Durchgang sicher ins Ziel, während die bis dahin vor ihm liegende Konkurrenz patzte. Unter anderem schied der nach dem ersten Durchgang führende Schwede Kristoffer Jakobsen schon am zweiten Tor aus. Von Platz fünf wedelte Straßer mit der sechstbesten Laufzeit zum Sieg.
„Ich habe probiert, mein Ding durchzuziehen, was mir wirklich geil gelungen ist”, sagte der Münchner im Interview mit BR24 Sport, „nur bei mir und meinem Skifahren zu bleiben“, war die Prämisse im zweiten Durchgang. Skifahren sei ein brutaler Sport. „Zwischen Leid und so einem Event liegt nur so viel dazwischen“, zeigte Straßer mit Daumen und Zeigefinger an, wie knapp es manchmal im Ski-Weltcup zugeht. „Darum genieße ich es gerade extrem.“ Jetzt sind erst mal zwei Tage Pause angesagt, dann beginnt die Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele, voraussichtlich in Italien. „Anfang Februar fliegen wir dann nach Peking!“
Im Studio scherzten der früher Weltklasse-Slalomfahrer Felix Neureuther und Moderator Markus Othmer noch über die Aussage von Michael Köllner, der aus der häusliche
n Quarantäzugeschaltet war: „Mit den blauen Toren hat Linus keine Probleme, die roten muss er attackieren!“, hatte der Löwen-Cheftrainer gesagt. „Er hat die roten und die blauen Tore extrem attackiert. Das ist eine sehr schöne Geschichte, das war großer Sport gewesen“, räumte Neureuther ein.
Alpindirektor Wolfgang Maier freute sich ebenfalls über den Erfolg. „Schon ein bisschen überraschend, aber wir haben einen Ski-Klassiker gewonnen“, war sein Kommentar. „Viele Rennen hat er in der Vergangenheit versemmelt, weil er zu ungestüm oder zu wild war“, diesmal sei Straßer einfach stabil und konstant von oben bis oben durchgefahren, fand Maier.
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20. Oktober 2022