
Auch wenn sie immer im Schatten ihres großen Bruders steht, lohnt es sich, sie kennenzulernen:
Die Wassersportabteilung des TSV 1860 München. Sie ist nun hundert geworden.
Wer Sechzig hört, denkt in der Regel an die Fußballprofis, dabei hat die Wassersportabteilung des TSV sogar zwei deutsche Meistertitel aufzuweisen (1925 und 1970). Gegründet wurde sie im Inflationsjahr 1922. Inzwischen widmet man sich in der Abteilung ausschließlich dem Freizeitsport. Die Kajakfahrer trainieren in Thalkirchen auf dem Isarkanal, während die Segler auf dem Starnberger See unterwegs sind.
Man kann mit den Wassersportlern des TSV wunderbare Dinge erleben. Campen auf einer naturbelassenen Insel im Staffelsee, die nur Paddlern des Kanuverbands offensteht, Wildwasserabenteuer auf der Soca oder entspannter Naturgenuss bei einer Wanderfahrt. Vom Wasser aus sieht man vieles, was einem sonst verborgen bleibt, dadurch schätzt und achtet man unsere Umwelt auf eine ganz neue Weise. Bei all dem ist man bei den Wassersportlern der Löwen immer um Herzlichkeit und Bodenständigkeit bemüht.
Die Zukunft kann kommen. Man hat bei den Wassersportlern wieder in neue Wildwasserboote, Paddel und Ausrüstung investiert. Pierrot Raschdorff (Abteilungsleiter Kanusport) schaut voller Elan in die Zukunft: „Wir haben wieder angefangen, Jugendkurse zu machen, das gibt der Abteilung neue Frische.“ Infos zur Abteilung findet man hier.
Ein Problem plagt allerdings alle Münchner Kajakfahrer- die schwierige Trainingssituation am Isarkanal. Am „Schaukelpferd“ der Übungswelle der Kanuten herrscht meist ein so großer Andrang, dass sinnvolles Trainieren oft schwierig ist. Eine weitere Welle für den Kajaksport wäre dringend notwendig. Hinzu kommt, dass die dort durchgelassene Wassermenge durch die Stadt München zu beschränkt ist und aktuell noch immer stärker eingeschränkt wird. Dies reduziert die möglichen Zeiten zum Wildwassertraining für die Münchner Kanuvereine besorgniserregend. Auch die Bootsgasse der Marienklause ist seit Jahren für den Kanusport gesperrt. Die Wassersportler des TSV hoffen deshalb, dass die Verantwortlichen der Stadt sich diesem Problem bald konsequent annehmen, damit diese Säule der Münchner Lebensqualität auch die nächsten hundert Jahre Zukunft hat.
20. Oktober 2022