Bereits zum 40. Mal findet am kommenden Wochenende, 12./13. März 2016, das Werner-von-Linde-Sportfest in der gleichnamigen Halle neben dem Olympiastadion statt. Die Geschichte dieses Events ist einzigartig in Deutschland.
Der Namensgeber der Veranstaltung, Werner von Linde, war vor den Olympischen Spielen 1972 als Siemens-Vorstandsmitglied erfolgreicher Geldsammler für die Spiele in München. Nach den Spielen war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Olympiapark München GmbH. Seinem Einsatz war es zu verdanken, dass die Leichtathletikhalle neben dem Olympiastadion, die während der Spiele als sogenannte „Aufwärmhalle“ diente, danach nicht abgerissen wurde, sondern als Trainings- und Wettkampfstätte für die bayerische Leichtathletik bis zum heutigen Tag erhalten blieb.
Diesem Eintreten für die Leichtathletik war natürlich Dank geschuldet. Deswegen kam die Olympiapark München GmbH zusammen mit der Familie von Linde auf die damalige Leichtathletik-Hochburg 1860 München mit der Bitte zu, die Ausrichtung eines Hallensportfestes zu übernehmen. 1976, ein Jahr nach dem Unfalltod von Werner von Linde, fand das erste Sportfest unter der Organisation der 1860-Leichtathletikabteilung statt.
40 Jahre sind nun inzwischen sehr erfolgreich ins Land gegangen. Aus einer regionalen Veranstaltung wurde im Laufe der Zeit ein überregionales Mammutmeeting mit inzwischen über 1.000 Schülern und Jugendlichen aus über 100 Vereinen aus sechs Ländern. Das Linde-Sportfest ist mittlerweile das größte deutsche Hallensportfest seiner Art und gilt als Aushängeschild für die Münchner und die bayerische Leichtathletik.
Viele Schüler und Jugendliche, die in diesen 40 Jahren daran teilgenommen und sich dort ihre ersten Medaillen erkämpft haben, sind später zu Weltklasseathleten gereift. Für Kohorten von Kampfrichtern diente das „Linde“, wie es oft genannt wird, als Versuchsplattform für internationale Karrieren. Vier Organisatoren, angefangen von Günther Lorenz über Hermann Wandel, Gunnar Boll bis zu Karl Rauh, gaben den Staffelstab über die Jahre weiter und jeder Einzelne drückte der Veranstaltung engagiert seinen Stil auf und verbesserte immer aufs Neue des Niveau.
Das Meeting, das die Organisatoren damals wie heute immer an die Grenze der Belastbarkeit bringt – pro Tag sind rund 50 Kampfrichter und 40 Helfer zu generieren und zu koordinieren –, muss bereits ein halbes Jahr vor Beginn geplant und organisiert werden. Der EDV-Einsatz, die Ergebnisbearbeitung und die digitale Kommunikation mit den Wettkampfstätten sind immer die neuralgischen Punkte – sie stellen zwar jedes Jahr wieder eine besondere Herausforderung dar, werden jedoch grundsätzlich mit Bravour bewältigt.
Warum ist dieses Sportfest nun so attraktiv für die Vereine? Für die zwölf italienischen Vereine, Klubs aus Tschechien und der Schweiz ist der Anreiseweg ja kein Katzensprung. „Für die meisten Vereine dient das ‚Linde‘ im Schülerbereich von jeher als krönender Abschluss der Wintersaison – einmal international zu starten, meist verbunden mit einem Rundgang durch München, ist schon etwas ganz Besonderes für die Schüler“, erklärt Abteilungsleiter Karl Rauh die Faszination. „Die ganz Mutigen erlauben sich auch ab und zu, insbesondere die Italiener, die Besichtigung des Olympiastadions vom Stadiondach aus. Auch das Hallenambiente – inzwischen wurde die Halle ja zu einem modernen Hochleistungszentrum umgebaut – macht den speziellen Reiz aus.“
Einmalig in Deutschland ist nicht nur die nun 40. Folge der Ausrichtung, sondern auch die Begleitung der Familie von Linde als Schirmherren und Paten. Dr. Albrecht v. Linde, ehemals auch Präsident des TSV München von 1860, wird in einem kleinen Festakt am Sonntagmittag, 13. März 2016, geladene Gäste begrüßen und die 40 Jahre Revue passieren lassen.
Das Jubiläumsmeeting beginnt am Samstag, 12. März, um 9.30 Uhr, und am Sonntag, 13. März, um 10.30 Uhr. Vereinsmitglieder, Freunde und Gönner sind zu diesem Ereignis in der „Linde-Halle“ im Münchner Olympiapark herzlich willkommen!
20. Oktober 2022