Zum 30. Mal jährt sich am 19. Februar 2018 der Olympiasieg von Marina Kiehl bei den Olympischen Spielen 1988 im kanadischen Calgary. Überraschend gewann die Skirennläuferin des TSV 1860 München die Goldmedaille in der Abfahrt.
Die damals 23-jährige Marina Kiehl ging als achte Starterin des olympischen Abfahrtslaufs am Mount Allan auf die Piste. Nach wenigen hundert Metern geriet die Skilöwin auf dem steilen und vereisten Hang in eine halsbrecherisch aussehende Rücklage, balancierte für Sekundenbruchteile auf einem Ski, um dann allerdings die folgenden Kurven tadellos zu nehmen. Im Ziel war sie die Schnellste und blieb es. Sie verwies Brigitte Oertli und Karen Percy auf die Plätze. Damit holte sie die dritte olympische Goldmedaille in der Geschichte des TSV 1860 München.
Im Anschluss an die Olympiasaison trat sie mit 23 Jahren vom alpinen Skirennsport zurück. Der Deutsche Skiverband verlieh ihr den „Goldenen Ski“, die höchste Auszeichnung, die er zu vergeben hat.
Neben dem Olympiasieg gehen auf Kiehls Konto außerdem sieben Weltcupsiege, fünf Deutsche Meisterschaften sowie eine Juniorenweltmeisterschaft in der Abfahrt. Die Münchnerin, seit 1. Oktober 1977 Mitglied in der Ski-Abteilung des TSV 1860, war eine der wenigen Großstädterinnen, die den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte.
Den Löwen ist Marina Kiehl bis heute treu geblieben. Nach der aktiven Karriere gab sie ihr Können an den Sechzger-Nachwuchs weiter.
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20. Oktober 2022