Tiefschnee-Touren sind für Denis Eser, Spartenleiter Skitouren in der Bergsport-Abteilung, immer ganz spannende und arbeitsintensive Wochen. So auch bei der Powderchase-Tour, die als offizieller Einstand der jungen Sparte galt.
„Bei Powderchase-Touren lassen wir das Ziel bis zuletzt offen, um dann spontan dorthin zu fahren, wo es den besten Schnee gibt“, erklärt der 35-jährige Eser. Organisatorisch ist das mit einer Gruppe von 16 Personen gar nicht so einfach.
Die „Jagd“ nach dem unberührten Pulverschnee führte die Löwen-Skitouren-Geher letztendlich nach Reutte ins schöne Lechtal. Im dortigen Romantik-Hotel Krone verbrachten die Münchner zwei entspannte Abende und genossen die dortige Gastfreundschaft. Für Eser lohnte sich der ganze Stress trotzdem, für die 1860-Mitglieder sowieso: „Wenn es irgendwo Powder gibt, dann finden wir den auch“, so Eser mit einem Augenzwinkern.
Am Samstag startete die Gruppe zunächst gemeinsam zum Zirleseck. Dort teilten sie sich auf. Thilo Rek ging mit seiner motivierten „Girls Gang“ auf den Ponten und hatte eine der Nordost-Rinnen zum Ziel. Eser führte die andere Gruppe zur Rohnenspitze mit einem etwas alpinen Finale. Der Grat zur Rohnenspitze ist bei normaler Schneelage nicht besonders schwer, „aber da er fast komplett ‚aper‘ war, kamen an einigen Kraxelpassagen echte Dolomitengefühle auf“, fand der Spartenleiter. Im Anschluss an die Tour ging es zum Wellness, um die Muskeln etwas zu entspannen, denn am nächsten Tag stand ein großes Ziel auf dem Programm.
Schon recht zeitig starteten die Löwen am Sonntagmorgen von Boden am Hahntenjoch zur Hanauer Hütte, um von dort weiter zur Steinkarspitze zu gelangen. Dabei war eine sehr lange Wegstrecke mit knapp über 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Auch hier wurde die Crew wieder in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt, um vor allem bei den Schlüsselstellen „smooth“ durchzukommen.
Beim Gipfelfinale der Steinkarspitze handelte es sich um eine kurze, leicht ausgesetzte, drahtseilgesicherte Kraxelpassage. Danach wurde der Gipfel überschritten, damit die spektakuläre Nordflanke befahren werden konnte. „Das war wirklich mal ein Traumskihang und dort fanden wir noch den ‚Powder‘”, so Eser. Natürlich war dieser nicht mehr ganz frisch und schon leicht vom Wind gepresst, aber er ließ sich noch tipp topp fahren und zauberte den Teilnehmern „ein fettes Grinsen ins Gesicht“. Alle waren sich einig: Die Mühe für diese lange Tour hatte sich also gelohnt!
Eser sprach anschließend von einem geglückten Einstand beim neuen Verein. „Wir sind nun bei den Löwen angekommen!“