Nun hat Skilöwe Linus Straßer auch seine erste olympische Medaille: Im abschließenden Team-Event sicherte sich der Slalomspezialist des TSV München von 1860 mit der Mannschaft des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) Silber, nachdem er in seiner Spezialdisziplin mit Platz sieben das Stockerl noch verpasst hatte.
Für die deutschen alpinen Skirennläufer war es bei den Winterspielen in Peking die erste Medaille auf den letzten Drücker. Aufgrund von teils heftigen Böen am Xiaohaituo Mountain war der Wettbewerb von Samstag auf den letzten Wettkampf-Tag am Sonntag verschoben worden. Dabei schrammte das deutsche Mixedteam nur knapp an Gold vorbei. Im Finale verloren sie beim Stand von 2:2 in der Addition der besten Laufzeiten knapp gegen Österreich. Nur 0,19 Sekunden fehlten zum Sensationssieg.
Lena Dürr (SV Germering), Emma Aicher (SC Mahlstetten), Alexander Schmid (SC Fischen), Julian Rauchfuss (RG Burig Mindelheim) sowie die nicht eingesetzte Kira Weidle (SC Starnberg) standen mit Linus Straßer im deutschen Mixed-Team und holten die erste alpine Medaille für Deutschland bei Olympia seit acht Jahren.
Nach einem souveränen 3:1 zum Auftakt gegen Schweden bezwangen die Deutschen im Viertelfinale den Olympiasieger Schweiz. Aicher und Straßer kamen dabei zwar nicht ins Ziel, die Addition der Einzelzeiten des besten Manns und der besten Frau gab beim Stand von 2:2 aber den Ausschlag zu Gunsten des DSV-Teams.

Linus Straßer hatte sich auf der „Regenbogen“-Piste mit dem niedrigen Tempo schwer getan (Bild: facebook).
Im Halbfinale bezwang die deutsche Mannschaft dann die USA um Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin mit 3:1. Im Finale verzichtete Straßer, ganz Teamplayer, zugunsten von Rauchfuss dann auf seinen Einsatz, weil er sich nach eigener Aussage mit dem niedrigen Tempo und der drehenden Kurssetzung bei den Läufen zuvor schwer getan hatte.
Dürr legte im Kampf um Gold mit ihrem vierten Erfolg im vierten Duell vor. Rauchfuss kassierte das 1:1. Emma Aicher rutschte weg und verlor. Dann kam es auf Schmid an, der gegen Kombi-Olympiasieger Johannes Strolz zwar zum 2:2 ausglich, aber einen Tick zu langsam war.
So bringt Straßer nach Gold für Marina Kiehl 1988 im Abfahrtslauf in Calgary wieder eine olympische Medaille für den TSV München von 1860 nach Hause. Im Slalom-Einzelwettbewerb, bei dem er nach seinem Weltcup-Sieg in Schladming vor den Winterspielen zu den Favoriten zählte, reichte es nicht ganz. Mit Platz sieben nach zwei Durchgängen fehlten ihm 0,23 Sekunden auf Bronze.
Die Löwen gratulieren Linus recht herzlich zu diesem großartigen Erfolg. Anscheinend hat das Daumen drücken doch etwas genützt!
Daumen drücken für Ski-Löwe Linus Straßer
20. Oktober 2022