Wie die Löwen erst jetzt erfuhren, ist Karl Oweger am 12. Februar in München im Alter von 86 Jahren verstorben. Der am 20. Dezember 1927 in Burgheim Kreis Neuburg- Schrobenhausen geborene Oweger gehörte in den 1950er-Jahren zur nationalen Spitze im Diskuswerfen, gewann 1954 und 1956 mit der 2-kg-Scheibe jeweils die Deutsche Meisterschaft.
Dabei stieß Karl Oweger erst spät zu den Leichtathleten. Lange Jahre stand er als Jugendlicher bei ESV München-Ost auf der Ringermatte und wurde sogar in der damaligen Gewichtsklasse bis 100 Pfund Süddeutscher Meister. Nach einem Rippenfellriss wechselte er 1948 zum Boxsport, zog die Handschuhe aber bald wieder aus und meldete sich bei der Handball-Abteilung des TSV München von 1860 an, wo ihn Speerwurf-Altmeister Karl Fichtel 1950 als Diskuswerfer entdeckte.
Das Naturtalent begann mit einem 39-m-Wurf. Im gleichen Jahr erreichte er 43,20 m, eine Saison später 44,89 m und im Olympiajahr 48,64 m. In die Bestenliste 1953 trug er sich mit 48,67 m ein. Erst 1954, nach fünfjährigem unentwegtem Training, kam er über die 50-m-Marke hinaus. Bei den Deutschen Meisterschaften gewann er mit 50,20 m seinen ersten Titel. Noch einmal, 1956, stand er in seiner Spezialdisziplin national ganz oben auf dem Treppchen: Er gewann mit 48,65 m erneut die Deutsche Meisterschaft im Diskus.
Daneben gehörte Karl Oweger dem erfolgreichen 1860-Team an, das in dieser Zeit fast schon ein Abonnement auf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft hatte. Dazu kamen fünf Bayerische Meisterschaften mit dem Diskus (1952, 1953, 1954, 1956, 1958). Selbst im fortgeschrittenen Alter war der Finanzinspektor noch aktiv. 1992 erzielte er in der Altersklasse M65 mit 48,14 m die beste Weite.
Karl Oweger schloss sich am 6. April 1950 den Löwen an. Er war Ehrenmitglied und außerordentliches Mitglied in der Leichtathletikabteilung des Vereins.
Die Beisetzung findet am Dienstag, 18. Februar 2014, 12.15 Uhr, auf dem Westfriedhof statt. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie, besonders seiner Ehefrau.
20. Oktober 2022