Ski-Löwe Linus Straßer raste beim Slalom-Weltcup in Adelboden mit der zweitbesten Laufzeit im zweiten Durchgang auf Rang drei und schaffte damit die Norm für die am 4. Februar beginnenden Olympischen Winterspiele in Peking.
Der für den TSV 1860 München startende Athlet hatte in diesem Winter noch keine Platzierung in den Top Ten, war bisher immer ausgeschieden. Als 14. ging der 29-Jährige in den zweiten Lauf, kam fast fehlerfrei ins Ziel und lag lange in Führung. Erst der Österreicher Johannes Strolz, der seinen ersten Weltcup-Sieg feierte, verdrängte ihn von Platz eins. Später lag auch noch dessen Landsmann Manuel Feller vor Straßer, so dass am Ende Rang drei heraussprang.
Auch im Vorjahr hatte sich Straßer im schweizerischen Adelboden einen Podiumsplatz erkämpft. Damals war er Zweiter. „Es sind wahnsinnig schwierige Bedingungen und ich habe es geschafft, keine Riesen-Fehler zu machen“, kommentierte er in der ARD sein bestes Saisonergebnis bei Schneefall und dadurch beschränkte Sicht. Zuletzt war Straßer, der beste Techniker im deutschen Team, im Weltcup deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hatte die Top 10 jeweils verpasst.
„Für mich ist es ein Déjà-vu zu letztem Jahr“, sagte der überglückliche Ski-Löwe im Interview. „Ich lag zwar etwas weiter hinten, habe mich aber mit einer guten Ausgangsposition nach vorne gekämpft. Es war ein sehr guter zweiter Durchgang mit einem coolen Podium.“
Mit Sieger Johannes Strolz sei er einst zwei Jahre lang gemeinsam aufs Internat gegangen. Er gönne ihm den Erfolg von ganzem Herzen. „Ich habe heute sämtliche Rechnereien und Platzierungen aus meinem Kopf heraus bekommen und nur das Rennen für sich gesehen. Mein Plan war, meinen Stiefel zu fahren. Alles andere konnte ich nicht beeinflussen.“ Das ist am Ende dann auch voll aufgegangen!
20. Oktober 2022