
Fabiana Dorigo in der DSV-Auswahl!
Die Skilöwen sind ganz besonders stolz auf eine außergewöhnliche Athletin, die es in die DEUTSCHE NATIONALMANNSCHAFT des DSV geschafft hat: FABIANA DORIGO!
Die 25-jährige Fabiana fährt schon seit ihrer Zwergerl-Zeit bei den Skilöwen.
Ihre Stationen führten sie von Schülerrennen in die Gaumannschaft des SVM, von dort gings ans Christophorus-Gymnasium in Berchtesgaden, seit 2017 fährt sie für das Team Germany und hat jetzt den Sprung in die Weltcup-Mannschaft geschafft.
Was für ein beeindruckender Aufstieg!
Dieses Talent kommt nicht von ungefähr. Die gesamte Familie von Fabiana sind begeisterte Skifahrer – noch dazu sind beide Brüder im Trainerteam der Skilöwen. So wundert es nicht, dass Fabiana schon früh die Begeisterung an der Geschwindigkeit fand und als Talent gefördert werden konnte. Gerade in den letzten Jahren legte Fabiana eine beeindruckende und steile Ski-Karriere hin.
In der letzten Saison konnte sie nach ausgeheilter Verletzung rechtzeitig zum 1.Europacup in Mayrhofen einsteigen und kam auf Anhieb auf Platz 6 im RSL. Weitere Europacup-Platzierungen folgten, immer vorne mit dabei. Die Saison schloss sie fulminant ab: Fabiana wurde Deutsche Meisterin im SuperG Ende März 2023 in Pfelders. Das war natürlich die perfekte Ausgansposition für den Sprung ins Weltcupteam.
Fabiana, welches war dein Highlight in der letzten Saison?
Gerade die internationalen Rennen machen mir besonders viel Spaß. Ich durfte in der letzten Saison bei den FISU World University Games in USA am Whiteface Mountain starten – das ist die Weltmeisterschaft der Studierenden. Hier konnte ich mein Können mit einem Doppelsieg unter Beweis stellen: ich gewann Silber im RS und Gold im Super G. Darauf bin ich besonders stolz und ich habe es sehr genossen, im internationalen Umfeld gegen Studenten aus aller Welt anzutreten.
Generell mag ich das Internationale sehr gerne, meine Familie hat mich da geprägt, da ich selbst auch italienische Wurzeln habe und wir gerne auch in andere Länder unterwegs sind.
Fabiana, wie kommt man in die Deutsche Nationalmannschaft?
Wichtig ist, stetig gute Leistung zu zeigen und auch, dass die Trainer das Potenzial in einem sehen.
Über die letzten Jahre war ich Mitglied des B-Kaders des deutschen Nationalteams. Immer am Saisonende finden die großen Trainersitzungen statt. Da wird aufgrund der persönlichen Bilanz über die Teameinteilung für die nächste Saison entschieden. In der Nationalmannschaft sind wir eine Technik-Mannschaft mit 6 Damen, die SL oder RSL fahren. Ich fahre hauptsächlich RSL und Super G.
Welche Disziplin fährst du am Liebsten?
Am Liebsten fahre ich RSL, das kann ich am Besten. Für mich ist das der Grundstock des Skifahrens und es gefällt mir ganz gut. Super-G ist noch eine Stufe schneller, den Speed finde ich auch ganz cool.
Erzähl uns mehr darüber – wie läuft das und wie ist eure Nationalmannschaft aufgebaut?
Die Info zur Nationalmannschaft erfolgte für mich im Mai. Ab dann wurde mein Training ins neue Team eingegliedert. Wir haben jeden Tag Training: 6x die Woche jeden Tag 2 Trainingseinheiten. Unsere Trainer erarbeiten uns einen individuellen Trainingsplan, der Kraft, Ausdauer und Koordination abdeckt. Das ist das Tolle am Skifahren, wie trainieren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Mitte August waren wir in 3 Wochen zum Training in Argentinien. Seit September sind wir zurück und auf unseren Gletschern unterwegs. Das Pitztal war unsere letzte Station. Wir sind immer mit unseren drei Trainern unterwegs, plus dem eingespielten Team, das Service und Physiotherapie abdeckt.
Achtest du auf deine Ernährung und auf das, was du isst?
Ich folge keinem genauen Ernährungsplan, wie Skispringer zum Beispiel. Aber ich esse gesund und ausgewogen, mit viel Gemüse und Proteinen.
Fabiana, du bist eine Top-Athletin und jedes Rennen bedeutet, Top-Leistung zu zeigen. Wo holst du deine mentale Stärke her?
Ich bin mit dem Skifahren aufgewachsen. Außerdem habe ich 3 Geschwister, ich glaube, das macht auch was aus: man ist gewöhnt mit Leuten unterwegs zu sein und gewöhnt, mit anderen Leuten auszukommen. Ich habe Selbstvertrauen, dass gehört natürlich dazu, dass man auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen kann und weiß, dass man es kann. Ich kann mein Umfeld ganz gut ausblenden und mich auf das fokussieren, was vor mir liegt.
Jetzt geht’s los und große Rennen stehen an. Was machst du vor einem Rennen?
Nun, ich starte den Tag mit meinem Frühstück, dann kommt eine Einheit Mobilisieren. Danach geht’s ans Anziehen und Skirucksack packen.
Soweit möglich fahren wir ein paar Abfahrten frei zum Warmwerden, und dann kommt der wichtige Teil der Kurs-Besichtigung: alle Athletinnen inspizieren die Kurssetzung in Trainerbegleitung. Besonderheiten, schwierige Passagen werden analysiert. Ich gehe den Lauf in meinem inneren Auge durch und konzentriere mich. Ich denke positiv an das, woran ich gearbeitet habe und fokussiere mich auf das Rennen.
Fabiana, was steht jetzt an?
Jetzt steht der Weltcup in Sölden an, da haben wir im RS genau einen Startplatz, den die Trainer besetzen. Das geht hauptsächlich danach, wer sich bei den letzten Trainings am aussichtsreichsten präsentiert hat. Zusätzlich gibt es einen Quotenplatz pro Athletin, wenn man im Vorjahr unter den Top 60 nach Weltcup-Punkten gefahren ist. Jetzt in Sölden wird eine von uns drei RS-Fahrerinnen starten. Die anderen Damen aus dem Team fahren in ihrer Spezialdisziplin SL.
Wenn ich nicht fahre, dann kommen die ersten Europacup Rennen Ende November und Anfang Dezember. Auch hier gibt es reduzierte Startplätze für den Worldcup und man muss dafür immer nominiert werden.
Das ist ein Full-Time Job den du hast. Was machst du denn beruflich?
Ich bin bei der Bundespolizei als Polizeimeisterin angestellt. Im letzten Jahr habe ich mein Studium angefangen, das nun pausiert. Ich konzentriere mich momentan voll auf den Sport und beruflich bin ich in der Spitzensportförderung und somit den Winter und Sommer über freigestellt.
Fabiana, was machst du gerne wenn du kein Training hast?
Ich liebe mein Rennrad und das Rennradfahren, aber auch einfach am Tegernsee zu Hause zu entspannen, Familie zu genießen, oder ich mache Musik und spiele gerne Gitarre.
Unsere Fabiana ist eine sehr beeindruckende Skilöwin. Am Meisten hat mich persönlich ihr Fokus beeindruckt und wie normal sie ihre Leistungen betrachtet, obwohl sie grandios und außergewöhnlich sind!
Fabiana, du bist eine Weltklasse-Athletin und eine sehr sympathische Persönlichkeit. Einfach ein großartiges Vorbild für alle Nachwuchssportler- und Sportlerinnen.
Wir gratulieren Fabiana ganz herzlich zu Ihrer bisherigen Laufbahn und wünschen ihr für die kommende Wintersaison viel Glück und viele Erfolge in der Nationalmannschaft!



